Ostern

Die bekanntesten Osterbräuche

Ostern gehört zu den wichtigsten christlichen Feiertagen, wenngleich dem Fest oft auch ein germanischer Ursprung nachgesagt wird. Zu Ostern haben sich, wie zu vielen traditionellen Festen, auch zahlreiche Bräuche entwickelt. Woher sie kommen, wo sie gelten und was sie bedeuten, haben wir im Folgenden kurz zusammengestellt:

 

Ostern läuten keine Kirchenglocken

Ostern ist eigentlich eine Zeit der Stille. Insbesondere vom Karfreitag bis Ostersonntag werden deshalb vielerorts keine Kirchenglocken geläutet. Vor allem in katholisch geprägten Regionen lässt sich dieser Brauch beobachten. Stattdessen sind lärmende Kinder für die Zeitansage verantwortlich. Den Kindern selbst erzählt man, dass die Kirchenglocken nach Rom fliegen und am Ostersonntag mit Geschenken, Ostereiern und Süßigkeiten zurückkehren, die sie für die Kinder verstecken.

 

Osterwasser – ein Brauch, der in vielen Regionen Bedeutung hat

Wasser gilt als der Quell des Lebens schlechthin und hat auch in vielen Regionen bei den Osterbräuchen eine große Bedeutung. In Schweden etwa gehen die Frauen in der Osterzeit nachts zu den Quellen, um Osterwasser zu sammeln. Sie dürfen dabei nicht gesehen werden und müssen anschließend ihren Liebsten mit dem Wasser benetzen. Wenn das gelingt, soll ihnen die Liebe ihres Partners sicher sein.

In Australien spielt das Quell- oder Osterwasser ebenfalls eine wichtige Rolle. Hier schöpfen verlobte Paare das Wasser aus einem Bach und sollen es bis zur Hochzeit aufbewahren. Gleichzeitig nutzen sie einen Teil des geschöpften Wassers auf dem Weg zum Ostergottesdienst, um sich gegenseitig damit zu benetzen. So soll gegenseitiges Glück geschaffen werden.

 

Osterbrauch – Schlag mit der Rute

In Finnland werden Birkenruten verwendet, um Freunde und Bekannte damit zu schlagen. Der Brauch soll die Leiden Jesu Christi symbolisieren, der mit Palmzweigen in Jerusalem empfangen wurde. Ebenfalls könnte ein Zusammenhang mit den 39 Peitschenhieben bestehen, die Jesus beim Verhör von Pontius Pilatus erhalten hat.

 

Eierpecken an Ostern

Weit verbreitet ist auch das Eierpecken. Jeder erhält ein Ei und muss dieses mit dem Ei eines anderen Mitspielers zusammenstoßen. Dabei wandert man von Mitspieler zu Mitspieler. Derjenige, dessen Ei am längsten ganz bleibt, hat das Eierpecken gewonnen.

Überhaupt spielen Eier zu Ostern eine wichtige Rolle. In den USA findet jedes Jahr zu Ostern im Garten des Weißen Hauses das Eierrollen statt. Jeder der geladenen Gäste erhält dafür ein Holz-Ei, das vom Präsidenten der USA und der First Lady signiert wurde und muss dieses dann durch den Garten rollen.

In Deutschland ist vor allem das Verstecken und Färben der Ostereier die weit verbreitete Tradition an Ostern. Während wir hierzulande die Osternester am Ostersonntag suchen, findet die Suche bei unseren Nachbarn in Frankreich erst am Ostermontag statt.

Generell gilt das Ei als Ursprungsort des Menschen, wenn nicht gar des ganzen Universums. Es ist Sinnbild des Lebens, der Auferstehung und vieles mehr. Daher wurden einst Eier in die Gräber der Toten gelegt. Die Form des Eis, die ohne Anfang und Ende daher kommt, soll die Ewigkeit symbolisieren. Etwa ab dem 13. Jahrhundert kennt man gefärbte Eier, wobei diese ursprünglich nur rot eingefärbt wurden. Die Farbe steht für das Blut Jesu Christis, für das Leben und die Lebensfreude. In Osteuropa werden die Ostereier eher golden eingefärbt, um damit ihre Kostbarkeit zu demonstrieren.

 

Das Osterfeuer ist eine liebgewonnene Tradition

Ebenfalls sehr weit verbreitet in Deutschland ist das Osterfeuer. Es soll bis in die vorchristliche Zeit zurückreichen und wurde schon von den Menschen im Altertum als heilig angesehen. Das heilige Feuer durfte niemals ausgehen, dafür mussten die altrömischen Priesterinnen der Vesta, die sechs Vestalinnen, sorgen.

In der heidnischen Zeit entstanden die Frühlingsfeuer, mit denen die Sonne begrüßt wurde. Mit dem Frühlingsfeuer sollen Fruchtbarkeit, Wachstum und Ernte gesichert werden. Im achten Jahrhundert übertrug man den Brauch auf den christlichen Glauben. Daher werden heute rund um Ostern fast deutschlandweit Osterfeuer entzündet. Auch die Osterkerze wird am Osterfeuer entzündet und spielt in der Kirche eine wichtige Rolle.

Autor / Redaktion – bl, bp
Bilchnachweis: #147289082 Denise B. / fotolia.com

Bjørn

Autor, Unternehmer, IT-Spezialist, Hobby-Selbstversorger, Organisator, der Denker, Fotograf, Webdesigner Lieblingsthemen: Garten, Vorräte, selber machen, Kompost
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"