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Was ist Quinoa – Von Herkunft, Gesundheit und Zubereitung

Quinoa ist heute eine der Trendbeilagen, obwohl es so viel mehr kann. Dabei hat Quinoa, auch als Form der Hirse bekannt, zahlreiche Beinamen, wie etwa

  • Inkareis,
  • Perureis,
  • Reisspinat,
  • Andenhirse oder
  • Reismelde,

um nur einige zu nennen. Quinoa gilt heute als ein wichtiger Eiweißspender, vereint es doch alle neun essenziellen Aminosäuren in sich. Diese sind vom Körper nicht selbst herzustellen, müssen ihm also über die Nahrung zugeführt werden.

 

Inhaltsstoffe und Zusammensetzung von Quinoa

Die wichtigsten Inhaltsstoffe bei Quinoa sind

  • Kalium,
  • Magnesium,
  • Zink,
  • Eisen,
  • Calcium,
  • Phosphor,
  • Natrium,
  • Nicotinamid und
  • Vitamin B1.

Quinoa setzt sich aus den verschiedenen üblichen Bestandteilen zusammen, wie

  • Energie,
  • Fett,
  • Kohlenhydrate,
  • Wasser,
  • Eiweiß,
  • Ballaststoffen und
  • Mineralstoffen.

 

Wirtschaftliche Nutzung von Quinoa

Die wirtschaftliche Nutzung sieht Quinoa vor allem als Sattmacher vor. Das heißt, dass die Pflanze den Hunger in der Welt bekämpfen könnte, da sie einfach anzubauen ist und sehr schnell satt macht. Häufig werden die Blätter als Salat oder Gemüse verzehrt. Die Samen, die etwa senfkorngroß sind, weisen eine Zusammensetzung ähnlich der von Getreide auf. Daher wird Quinoa, genau wie Amaranth, als Pseudogetreide bezeichnet, welches allerdings glutenfrei ist. Wer also unter einer Glutenunverträglichkeit leidet, braucht bei Quinoa keine Angst haben, da Quinoa Gluten nicht enthält. Botanisch gesehen gehört Quinoa allerdings zur Familie der Fuchsschwanzgewächse, also der Amaranthaceae. Da der hohe Eiweißgehalt und die Mineralien sehr stark in Quinea, wie es auch bezeichnet wird, enthalten sind, kann es sogar herkömmliches Getreide ersetzen. Gerne wird es ebenfalls als Ersatz für Reis verwendet.

 

Die Pflanze Quinoa

Quinoa wird zu den Fuchsschwanzgewächsen gezählt und ist damit ein Pseudogetreide. Die Pflanze ist einjährig und sehr krautig. Sie kann 50 bis 150 Zentimeter hoch wachsen und verfügt über einen aufrechten Stängel. Dieser ist allerdings stark verzweigt. Die Blätter sind etwas dicker und rhombisch geformt. Am Rand weisen sie leichte Zähne auf. Die Blütenstände sind endständig und aufrecht und setzen sich aus knäueligen Teilblütenständen zusammen.

Die Blüten selbst sind eher unscheinbar und grün, sie verfügen über eine Blütenhülle, die fünfteilig ist. Der Fruchtknoten bestäubt sich selbst und entwickelt sich zu einer Nussfrucht, die etwa zwei Millimeter groß ist. Da die Pflanze äußerst anspruchslos und robust ist, kann sie sogar im heimischen Garten problemlos angepflanzt werden. Extreme Witterungsbedingungen übersteht die Quinoa Pflanze problemlos. So können ihr intensive Sonneneinstrahlung und auch leichte Nachtfröste nichts anhaben. Selbst an den Boden stellt die Pflanze keine hohen Ansprüche. Nässe, Trockenheit und Wind machen ihr nichts aus.

 

Wo kommt Quinoa her ?

Quinoa stammt aus Südamerika. Dort gehört es zusammen mit Amaranth zu den Hauptnahrungsmitteln. Insbesondere in den Hochebenen der Anden wird Quinoa angebaut und dient den Menschen schon seit mehr als sechs Jahrtausenden als wichtiges Grundnahrungsmittel. Heute finden sich die Anbaugebiete vor allem in Bolivien, Peru und Ecuador. Mittlerweile wird die Pflanze aber auch in Europa, allen voran in Deutschland und Österreich angebaut.

Gerade in den Höhenlagen über 4.000 Meter war Quinoa die einzige Pflanze, die noch angebaut werden konnte. Im 16. Jahrhundert fanden die Kreuzzüge gegen Inkas und Azteken statt. Während dieser Zeit wurde der Anbau sowohl von Quinoa, als auch von Amaranth verboten, ja sogar unter Todesstrafe gestellt. Ziel war es, die Völker zu schwächen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Quinoa deshalb in Europa kaum bekannt.

 

Magisches Korn Quinoa?

Wie um alle alten Kulturpflanzen ranken sich auch um Quinoa viele Legenden. So war die Pflanze bereits den alten Inkas bekannt und sie schrieben der Pflanze sogar magische Kräfte zu. Kultische Handlungen fanden oft unter Verwendung Quinoas statt. Bis heute ist allerdings unklar, ob es aufgrund dieser Magie, die der Pflanze nachgesagt wurde, zu einem Verbot des Anbaus kam.

 

Wie sich Quinoa weiter entwickelte

Aufgrund des Anbauverbots konnte die einst als Volksnahrung bekannte Pflanze ihre so wichtige Rolle in Südamerika nicht mehr beibehalten. Den Siegeszug übernahmen die europäischen Getreidesorten

  • Weizen,
  • Gerste und
  • Hafer.

Doch es sollte so nicht bleiben, waren sich die Landwirte einig. Insgesamt schlossen sich deshalb sieben Anbauorganisationen zusammen und hören seither auf den Namen „Asociation Nacional de Productores des Quinua (Anapqui)“. Sie wollten die Verarbeitung auf der einen und die Vermarktung auf der anderen Seite vorantreiben. Vor allem sahen die Organisationen es als Chance, eine Alternative für das Erwerbseinkommen der Einwohner zu forcieren. Schließlich leben in Südamerika mehr als 80 Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze.

Ein Problem dabei: Der Weizen wurde subventioniert. Quinoa war nicht mehr konkurrenzfähig. Und viele der 4.000 Indiofamilien hatten deshalb den Anbau der Pflanze eingestellt. Mit Hilfe der Organisation hat man jedoch begonnen, den Anbau wieder deutlich zu steigern, da die Organisation höhere Preise anbot, die weitestgehend unabhängig von den Schwankungen am Markt waren. Man setzt sich im Zusammenschluss zudem sehr stark für den biologischen und ökologischen Landbau ein, so dass eine gewisse Unabhängigkeit von den internationalen Chemieunternehmen geschaffen werden kann.

 

Die weltweite Bekanntheit von Quinoa

Erst 1993 wurde Quinoa weltweit bekannt – ausgerechnet durch einen Bericht der NASA. Dieser stellte die „neue“ Getreidesorte als sehr gut geeignet für den Einsatz in Raumstationen vor. In der Folge stieg die Nachfrage sprunghaft an und damit natürlich genauso der Preis. Das war zwar gut für die Quinoa Bauern in Südamerika, allerdings hat der Erfolg der Trendbeilage auch einen faden Beigeschmack.

Aufgrund der hohen Nachfrage und der damit verbundenen, drastisch gestiegenen Preise konnten sich viele Einwohner von Bolivien, Peru oder Ecuador das Grundnahrungsmittel nun nicht mehr leisten. Sie mussten stattdessen auf billigeres Getreide umsteigen, das noch dazu industriell verarbeitet wurde. So hat also der Siegeszug von Quinoa in Europa und weltweit durchaus auch seine Schattenseiten.

 

Wo kann man Quinoa kaufen ?

Quinoa wird meist im Naturkosthandel oder im Reformhaus angeboten. Allerdings erweitern auch immer mehr Supermärkte ihre Abteilungen mit Naturkost und so findet sich Quinoa vereinzelt ebenso schon in diesen. Dabei kann Quinoa pur erworben werden, oft wird es aber gleichermaßen als Zutat für Müslimischungen verwendet. Ebenso wird Quinoa mittlerweile in vielen Drogeriemärkten vermarktet.

Eine weitere gute Alternative ist Quinoa im Internet oder bei online Shops zu bestellen. Meist lassen sich gute Angebote finden, oder Produkte die das normale Ladengeschäft so nicht führt, weil zu exotisch. Die Versandkosten sind relativ günstig, gerade wenn man bedenkt das man es an die Haustür geliefert bekommt. Hier ein kleiner Tip: Gerade bei grösseren Mengen lohnt sich ein Paketdienst Service, a) weil man bessere Preise bekommt und b) weil man es nicht selbst tragen oder transportieren muss. Eine Übersicht an möglichen Quinoa Produkten haben wir ihnen in unserem Quinoa Preisvergleich zusammen gestellt.

 

Quinoa Produkte

Quinoa lässt sich als Ersatz für Reis und damit als schmackhafte Beilage verwenden. Die Blätter können als Gemüse oder Salat verzehrt werden und sogar in Frühstücksmüslis und Co. haben sich die Körner durchaus bewährt.
Ebenfalls wird Quinoa als Mehl angeboten, in Form von Flocken und Korn bzw. als Cornflakes. Auch gepuffte Quinoa-Körner können erworben werden. Weitere Produkte mit Quinoa zeigt folgende Aufstellung:

  • Knäckebrot,
  • Quinoa Riegel,
  • Reis Waffeln mit Quinoa

und vieles mehr.

 

Zubereitung von Quinoa

Quinoa lässt sich unterschiedlich zubereiten. So kann es roh verzehrt werden oder gekocht. Im Grunde erinnern die Zubereitungsvarianten an die von herkömmlichem Getreide. Allerdings bilden sich in den Schalen von Quinoa Saponine, die einen bitteren Geschmack mit sich bringen. Daher müssen die Körner unbedingt abgewaschen werden, will man Quinoa kochen, backen oder anderweitig zubereiten. Ein eigenes Müsli wird mit geschrotetem und eingeweichtem Quinoa zubereitet. Auch kann das ganze Korn verwendet und geröstet werden, um es anschließend zu einem leckeren Müsli zu verarbeiten. Daher ist ein Quinoa Frühstück heute keine Seltenheit mehr.

Am bekanntesten ist jedoch die Zubereitungsvariante, bei der Quinoa gekocht wird, ganz ähnlich, wie Reis. Die Zubereitung ist sehr einfach. Es wird die doppelte Wassermenge des verwendeten Korns genutzt, um Quinoa zu kochen. Bei niedrigeren Temperaturen darf das Ganze für etwa zehn Minuten weiter köcheln. Die Nachquellzeit sollte nach dem Quinoa Kochen etwa zehn weitere Minuten betragen. Allerdings darf das Korn nicht zu lange gekocht werden. Dann könnte es nämlich zu weich werden und den gewohnten und bewährten Biss verlieren. Zudem leidet der Geschmack von Quinoa bei einer zu langen Garzeit.

 

Wie schmeckt Quinoa?

Nun stellt sich natürlich die Frage, welchen Geschmack Quinoa aufweist. Grundsätzlich ist der Geschmack leicht nussig. Verfeinert mit Butter und Leinöl, sowie etwas Meer- oder Steinsalz kann Quinoa gekocht verzehrt werden. Zu kurz gegartem Brokkoli oder einer gewürfelten Avocado serviert, wird der Genuss noch verbessert. Ebenfalls kann Quinoa kalt zubereitet werden, ähnlich wie beim Reissalat. Insgesamt sorgt Quinoa für einen leckeren, nussigen Geschmack. Die Quinoa Rezepte lassen sich schnell und einfach zubereiten und sättigen sehr gut. Besonders deutlich wird das bei Quinoa Bratlingen. Trotz der guten Sättigung hinterlässt Quinoa ein leichtes Gefühl im Magen.

 

Gesundheitsaspekte von Quinoa

Heute sagt man, dass Quinoa  gesund ist. Eine ganze Reihe von gesundheitsfördernden Eigenschaften wird dem Pseudogetreide nachgesagt. Grund für die positiven gesundheitlichen Wirkungen von Quinoa sind die wertvollen Inhaltsstoffe, wie Mineralstoffe, essenzielle Aminosäuren, Eisen und Calcium.

 

Darum ist Quinoa so gesund

Quinoa bietet dem Körper zahlreiche Vorteile – so kann es ihn unter anderem mit pflanzlichem Eiweiß versorgen und Vitamine, Nährstoffe und Mineralien können dem Körper zugeführt werden. In Quinoa ist mehr Calcium, als in Weizen enthalten. Der Eisengehalt ist mehr als doppelt so hoch, wie im Roggen und der Gehalt an Vitamin E ist doppelt so hoch wie im Weizen.

Mangan und Kupfer sind in Quinoa ebenfalls in großen Mengen enthalten. Sie sorgen dafür, dass ein Enzym gebildet wird, welches die Mitochondrien, also die Energieproduzenten in den Zellen, vor schädlichen Prozessen der Oxidation schützen können. Auch die roten Blutkörperchen werden mittels des Enzyms vor Angriffen durch freie Radikale geschützt. Wenn mit der Nahrung Mangan zugeführt wird, können Kohlenhydrate besser abgebaut werden. Knochen können sich dauerhaft bessere regenerieren und somit wird gleichfalls die Knochengesundheit und –stärke mit Quinoa gefördert.

 

Quinoa wird bei Migräne eingesetzt

Gerne setzt man Quinoa bei Migräne ein. So wird die positive Wirkung, die auch Patienten dem Pseudogetreide bestätigt haben, auf den hohen Anteil an Magnesium zurückgeführt. Dieser ist in Quinoa 70 Prozent höher, als in Weizen oder Roggen. Magnesium hilft dabei, die Blutgefäße zu entspannen. So kann einer drohenden Gefäßverengung vorgebeugt werden. Und genau diese wird oft verantwortlich für die Migräne gemacht.

Bei einer Anwendung von Quinoa durch Migränepatienten wurde von deutlich weniger Schmerzattacken berichtet. Man sagt diese Reduzierung der Schmerzattacken dem Riboflavin, also dem Vitamin B2, nach. Übrigens: Weizen und Hafer enthalten nicht einmal die Hälfte des Riboflavin-Gehalts von Quinoa. Dieses Vitamin sorgt dafür, dass die Produktion von Energie in den Zellen verbessert wird. Dadurch kommt es zu einer kompletten Verbesserung des Energiestoffwechsels in den Zellen. Das betrifft vor allem die Gehirn- und die Muskelzellen, so dass die Migräne erfolgreich bekämpft werden kann.

 

Quinoa als Schutz vor Krebs?

Dem Pseudogetreide Quinoa sagt man ebenfalls nach, dass es vor Krebs schützen könne. Grund dafür ist das enthaltene Lysin, das in großen Mengen in Quinoa zu finden ist. Forscher haben entdeckt, dass Krebsgeschwüre nur deshalb Metastasen bilden und sich ausbreiten können, weil sie Enzyme bilden. Diese wiederum lösen das Bindegewebe auf und sorgen so dafür, dass die Krebszellen sich im Körper frei bewegen können.

Lysin sorgt nun dafür, zerstörtes Bindegewebe wieder zu reparieren. Zudem soll das Lysin dafür sorgen, dass die Krebszellen das Bindegewebe erneut zerstören. Dadurch soll vermieden werden, dass sich Krebszellen im Körper weiter ausbreiten, wenn genügend Lysin in diesem vorhanden ist. Auf diese Weise sollen sich auch weitere Erkrankungen stoppen lassen, wie

  • entzündliche,
  • allergische und
  • arteriosklerotische Prozesse.

 

Alle diese Prozesse lösen ebenfalls Bindegewebe auf, was durch das Lysin verhindert wird. So bleiben die schadhaften Zellen an einem Ort im Körper, wo sie vom Immunsystem besser in Schach gehalten werden können.

 

Quinoa bei Gluten-/Getreideunverträglichkeit

Viele Menschen vertragen herkömmliches Getreide nicht. Sie können daher weder Weizen, noch herkömmliche Müslis oder Teigwaren und Getreideflocken zu sich nehmen. Hier kann Quinoa Abhilfe schaffen. Da es sich um ein Pseudogetreide handelt, ist Quinoa glutenfrei und eignet sich vor allem für Glutenallergiker.

 

Wie Quinoa sonst noch eingesetzt werden kann

Weiterhin hat Quinoa gesundheitliche Vorteile bei vielen weiteren Erkrankungen. So werden sich im Weizen und in vielen Backwaren gerne Candida-Pilze absetzen, da sie hier eine optimale Lebensgrundlage erhalten. Bei Quinoa ist das nicht der Fall. Weiterhin weist Quinoa einen sehr niedrigen glykämischen Index auf. Und das bedeutet: Die Kohlenhydrate, die in der Pflanze enthalten sind, werden nur in kleinen Mengen als Zucker in das Blut gelangen. Dadurch können auch Personen, die Probleme mit dem Blutzuckerspiegel oder mit dem eigenen Gewicht haben, bedenkenlos auf Quinoa zurückgreifen.

Bildnachweis: #70399653 vanillaechoes / fotolia.com

Bjørn

Autor, Unternehmer, IT-Spezialist, Hobby-Selbstversorger, Organisator, der Denker, Fotograf, Webdesigner Lieblingsthemen: Garten, Vorräte, selber machen, Kompost
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