Krisenvorsorge

Krisenvorsorge – wieso, weshalb und warum ?

Krisenvorsorge ist heute ein relativ weit genutzter Begriff und umfasst einerseits Weltuntergangs-Theorien der verschiedensten Art, meint aber auf der anderen Seite auch ein durchaus ernstes Thema. Das ist auch mit daran zu erkennen, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hilfreiche Tipps, Unterlagen und Checklisten für Katastrophenfälle zur Verfügung stellt und über wichtige Details und Notrufnummern informiert.

Insofern mag man das Thema oder das Wort Krisenvorsorge durchaus belächeln, aber im Ernstfall ist es besser vorgesorgt zu haben, als dann dumm da zu stehen. Denn ist der Ernstfall erst einmal eingetreten, wird es schwer vorzusorgen, egal für was. Dann ist man auf Hilfe von außen angewiesen.
Auch wenn wir in Deutschland ein relativ gutes Netzwerk an Hilfseinrichtungen haben, die die unterschiedlichsten Katastrophenpläne in der Tasche haben, zeigt die Realität, dass meist das passiert, worauf man sich nicht vorbereitet hat oder sich nicht vorbereiten kann. Und eine Katastrophe ist eine Katastrophe, das hat nichts mit Fernsehen zu tun. Wer einmal Ersthelfer bei einem Unfall war, hat einen leichten Eindruck gewonnen, wie es sein kann. Wann waren Sie das letzte Mal beim Ersthelfer-Lehrgang? Wie häufig war nochmal die Brustmassage in Abwechslung zur Beatmung? Sehen Sie, wie leicht man unvorbereitet sein kann? Und die meisten von uns bewegen sich täglich im Straßenverkehr und könnten ganz schnell in eine kleine Krise geraten.

 

Was meinen Katastrophen und Krisenvorsorge?

Die Bundesregierung, in Persona das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, informiert über die eigentlichen Katastrophen, die man sich mit am einfachsten in Erinnerung rufen kann und sollte

  • Unwetter
  • Feuer
  • Hochwasser
  • CBRN-Gefahrenstoffe

Außerdem informiert es mit über die wichtigen Grundlagen im Bereich Krisenvorsorge – die persönliche Notfallvorsorge. Im Grunde geht es darum, gut vorbereitet zu sein, wenn etwas passiert und sich die prinzipiellen Grundfragen zu stellen:

  • Was brauche ich im Notfall, was sollte vorhanden sein und wie viel?
  • Trinken und Lebensmittel – was und wie viel wovon ?
  • Wasservorrat und Hygiene
  • Was gehört in die Hausapotheke?
  • Energieausfall – Wärme, Licht, Nahrung zubereiten
  • Wichtige Dokumente, was brauche ich im Notfall?
  • Gepäck und Notfallrucksack
  • Im Notfall auf dem Laufenden bleiben – wie komme ich an wichtige aktuelle Informationen?
  • Bauliche Maßnahmen – bevor mehr kaputt geht oder zur Sicherung

Unwetter

Unwetter sind vielleicht erst einmal die nahe liegendsten Katastrophen, die eintreten können. Der Klimawandel bringt es mich sich und wir kriegen es alle mit, das Wetter verändert sich und neigt zu punktuellen Spitzen im Bereich Stürme, Hochwasser, Überschwemmungen, Orkane und mittlerweile nicht nur heftige Gewitter und Wirbelstürme, auch Tornados zählen in Deutschland nicht mehr zur Seltenheit. Fakt ist einfach, das Wetter macht nicht Halt vor dem Menschen oder das was er gebaut hat. Ganz im Gegenteil, tragen wir erheblich zum Wandel des Wetters bei. Selbst Erdbeben, wenn auch (noch) eher leichte, finden wir in diesem Land vor. (» richtiges Verhalten bei Erdbeben)

 

Feuer

Für Feuer gibt es viele Ursachen, die auch mit durch Unwetter wie Gewitter und/oder Stürme und Co. ausgelöst werden können. Auch im Sommer, bei starken Hitzeperioden, nehmen Waldbrände mehr und mehr zu. Dennoch basieren immer noch viele Feuerquellen auf technischen Defekten und/oder menschlichem Versagen.

 

Hochwasser

Wochenlange Regenfälle, Tauwetter oder heftige Stürme mit Starkregen haben Deutschland schon mehrfach in ein Katastrophengebiet verwandelt. Reißende Ströme bilden Gefahr für Haus, Eigentum und Leben.

 

CBRN-Gefahrenstoffe (Chemie)

Die Industrialisierung bringt es mit sich, dass wir nicht nur von der modernen Technik profitieren, ab und zu geht auch mal etwas schief. Die Bandbreite der unterschiedlichen Gefahrenstoffe dabei ist groß: c=chemische, b=biologische, r=radiologische, n=nukleare Gefahrenstoffe, und ich denke wir gehen in diesem Land sehr achtlos mit diesem Thema um. Fukushima in Japan ist weit weg und wenige machen sich vielleicht Gedanken über den evtl. Thunfisch aus der Region. Den wenigsten ist aber die Gefahr bewusst, sollte nur ein Reaktor in Europa hoch gehen, haben wir alle etwas davon.

 

Weitere Krisen / Katastrophen ?

Neben diesen üblichen, sich vorstellbaren Gefahren, auf die offiziell durch Amtswege hingewiesen und versucht wird zu informieren, machen sich ein paar Menschen weitere Gedanken und stellen die Frage:

  • Was passiert oder kann passieren, wenn ein Finanzsystem kippt? Stichwort Finanzkrise
  • Was passiert, wenn Terroranschläge verübt werden oder Terrorgruppen zuschlagen?
  • Was passiert, wenn ein ökologisches Ungleichgewicht weiter voran schreitet?
  • Was passiert, wenn Glaubensgemeinschaften/Religionen aufeinander prallen?
  • Sind Kriege zwischen Staaten/Gemeinschaften heute so undenkbar?

Über viele dieser Themen machen sich Selbstversorger sowieso schon Gedanken. Vielleicht nicht mit dem Hintergrund: wie kann ich mich schützen, mehr mit dem Hintergrund: wie kann ich für mich sorgen? Im Kern geht es teils um das Gleiche, weswegen wir uns entschlossen haben, diese Kategorie mit aufzunehmen und in einigen Teilen vertiefen und informieren wollen. Zum Selber-Versorgen oder zum Selber-Schützen, das ist eure Entscheidung.

 

Autor / Redaktion – bp, bl
Bildnachweis: #53047727 – Gabriella88 / fotolia.com

Bjørn

Autor, Unternehmer, IT-Spezialist, Hobby-Selbstversorger, Organisator, der Denker, Fotograf, Webdesigner Lieblingsthemen: Garten, Vorräte, selber machen, Kompost
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