Nützlinge & Schädlinge

Maulwurf – Talpidae, Talpini

Steckbrief – Maulwurf (Talpidae)

allgemeiner Name Maulwurf
wissenschaftlicher Name Talpidae, Talpini
Klasse Säugetiere
Ordnung Insektenfresser
Größe ca. 10-20 cm
Gewicht ca. 20-180 gr.
Lebensdauer / Alter 2 – 5 Jahre
Aussehen / Farben schwarz, braun, grau
Lebensraum unter der Erde
Nahrung, Ernährung Insekten, Regenwürmer, Engerlinge, Larven, Schnecken
natürliche Feinde Katzen
Nützlinge / Schädlinge beides – Nützling und Schädling

Nützlich / Schädlich

nützlich bei / gegen Engerlingen, Maikäferlarven, Schnakenlarven, Wühlmäuse
schädlich bei / als englischen Garten

Beschreibung

Auch wenn der Maulwurf bei sehr vielen Gartenbesitzern Ärger hervorruft, gerade den englischen Gartenbesitzer zur Weißglut treibt, wird der Maulwurf in seinem Ruf verkannt und ist „eigentlich“ eher ein Nützling im Garten als ein Schädling.
Für den englischen Gartenbesitzer, der viel Wert auf das Aussehen seines Gartens legt, ist der Maulwurf natürlich ein Schädling. Bringt doch der Maulwurf das schiere, gerade Grün durcheinander und richtet Schäden in der geraden Rasenfläche an. Der Gemüsegartenbesitzer fürchtet um seine angebauten Früchte, wobei der Maulwurf weder die Wurzeln noch die Pflanzen anfrisst, aber ja, er kann auch hier kleinere Schäden anrichten. Für den ökologischen Selbstversorger gehört der Maulwurf irgendwie einfach dazu und ist eher ein Zeichen für einen gesunden Boden, vor allem für einen Boden, der lebt, mit vielen Kleinstlebewesen bevölkert ist. Für den Landwirt wäre der Maulwurf eigentlich kein Problem, würde er nicht das Futter verunreinigen durch die Erdhaufen, die er anrichtet (Maulwurfshügel). Und leider bringt der Maulwurf für die Landwirte die Gefahr mit, dass Maschinen kaputt gehen, bzw. auch Kahlstellen neu angesät werden müssen, da sonst viele kleine Verluste von Gras-Grünflächen zu einem großen werden. Irgendwo dazwischen versucht der Maulwurf seinen Lebensraum zu finden, was natürlich schwierig geworden ist.

 

Der Maulwurf steht unter Naturschutz

Maulwürfe stehen unter Naturschutz (seit 1988 – ganzjährig) und Artenschutz. D.h., sie dürfen weder gefangen noch gejagt werden, noch dürfen chemische Substanzen zum Einsatz kommen, die den Maulwurf verletzen oder töten könnten. Ja, laut Gesetz darf er nicht mal „gestört“ werden.
Der Gesetzgeber gibt lediglich die Möglichkeit, Maulwürfe mit natürlichen Mitteln zu vertreiben. Stellt sich die Frage, was natürlich ist, wenn es bereits gesetzlich eingeschränkt wird.

Maulwurf vertreiben

  • Unangenehme Gerüche (Pflanzenjauchen,  ätherische Öle, Knoblauch)
  • Schräg eingegrabene Flaschen (erzeugen Töne vom Wind)
  • Ultraschallgeräte
  • Natürliche Feinde (Fuchs, Steinmarder, Iltis, Bussard, Reiher…Katzen)
  • Maulwurf-Schreck (» siehe hier)
  • Maulwurfshügel einschlämmen

Auf das Töten und Jagen vom Maulwurf stehen hohe Geldstrafen (bekannte Fälle sagen 1.500 bis 2.000 Euro) und auch Freiheitsstrafe. Auch wenn viele Fälle seitens der Staatsanwaltschaft, mangels Beweisen, fallen gelassen werden, ich würde das Risiko nicht eingehen.

 

Tipp: Nutzt doch einfach mal die Erde vom Maulwurfshügel als Anzuchterde oder Topferde. Denn die frischen Maulwurfshügel bestehen aus gesunder Erde, und Schädlinge werden mit ziemlicher Sicherheit nicht mehr vorhanden sein.

Bjørn

Autor, Unternehmer, IT-Spezialist, Hobby-Selbstversorger, Organisator, der Denker, Fotograf, Webdesigner Lieblingsthemen: Garten, Vorräte, selber machen, Kompost
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